Du interessierst dich für Landschaftsfotografie? Wir zeigen dir die 10 Richtungen der Landschaftsfotografie und deren bekannte Vertreter!
Die Landschaftsfotografie hat viele Facetten, doch welche Richtungen und Motive gibt es? In diesem Blog-Artikel stellen wir dir vor, welche Möglichkeiten du hast, Landschaften zu fotografieren.
Diese Form der Landschaftsfotografie ist an das menschliche Sehen angepasst. Auch wenn immer gesagt wird, dass unsere Wahrnehmung ungefähr einer Brennweite von 50mm entspricht. Dies stimmt nur im Zusammenhang, wie wir Gesichter perspektivisch wahrnehmen. Das eigentliche Sichtfeld ist horizontal sogar über 180° ausgedehnt. In diesem Bereich findet jedoch kein stereoskopisches Sehen statt. Dies ist für Landschaften aber nicht relevant, da ab einer Distanz von 200m kein dreidimensionales Sehen mehr stattfindet. Einen weit entfernen Berg nehmen wir also immer nur 2D wahr.
Die zwei strikten Regeln:
Jedes Foto ist aus diesen Ebenen aufgebaut. Das Motiv befindet sich im Mittelgrund, der Himmel ist der Hintergrund.
Es gibt ein dominantes Motiv. Dieses hebt sich durch eine physische Eigenschaft von allen anderen Elementen im Foto ab. Entweder als einzelnes Objekt, oder als Gruppe gleichwertiger Objekte.
In dieser Form der Landschaftsfotografie hat der Fotograf das Ziel, möglichst außergewöhnliche Motive zu finden, die das Interesse des Betrachters wecken und das Auge zum Verweilen im Foto einladen. Es wird eine allgemeine Schönheit vermittelt, die den Betrachter mental an den Ort des Motivs führen soll. Dieser soll den Moment widererleben, der im Foto festgehalten wurde. Dabei arbeiten Landschaftsfotografen mit verschiedenen, stilistischen Mitteln, um den Blick des Betrachters zu lenken: Licht, Kontraste, Farbkontraste, Formen und Linien, Ebenen und Tiefenwirkung. Diese Art der Landschaftsfotografie versucht die ideale Landschaft zu finden und durch Bildkomposition festzuhalten. Sie erinnert an die Malerei von Landschaften, die versuchen eine ideale Landschaft realistisch darzustellen und als Strömung der Malerei Ende des 16. Jahrhundert aufkam.
Nichts kommt häufiger in der Landschaft vor, als Wälder und Bäume. Eine Form der Landschaftsfotografie konzentriert sich auf die Ästhetik dieser Landschaft. Sie entzieht sich etwas der typischen, weitwinkligen Strömung. Es werden weniger weitläufige Räume in der Landschaft abgebildet, als vielmehr engere Räume im Wald. Der Bildaufbau gleicht dem der weitwinkligen Landschaftsfotografen.
Das Motiv sind jedoch immer explizit Wälder und Bäume, während sich die weitwinklige Landschaftsfotografie mehr auf die Konturen und Geologischen Gegebenheiten der Landschaft als Oberfläche kümmert. Die große Herausforderung ist es im Chaos eines Waldes eine ruhige Bildkomposition zu finden. Der Bildaufbau in der Waldfotografie gehört zu den kompliziertesten aller Richtungen der Landschaftsfotografie.
Wälder bieten eine Fülle an Möglichkeiten, um einzigartige und atmosphärische Bilder zu erstellen.
Ein wichtiger Faktor bei der Fotografie von Wäldern ist das Licht. Es kann einen großen Unterschied machen, ob man bei Sonnenaufgang oder -untergang fotografiert oder ob das Licht durch die Baumkronen bricht. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle, da die Farben der Blätter und die Lichtverhältnisse je nach Jahreszeit variieren können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Komposition des Bildes. Bäume und Wälder bieten viele Möglichkeiten, um Linien, Muster und Texturen zu nutzen und so eine interessante Komposition zu erstellen. Zum Beispiel können diagonale Linien durch Bäume verwendet werden, um Tiefe und Bewegung in das Bild zu bringen.
Ein weiteres beliebtes Element in der Fotografie von Wäldern sind die Farben. Während des Herbstes können die Blätter in leuchtenden Farben wie Rot, Orange und Gelb erstrahlen und eine wunderschöne Kulisse für Fotos bilden. Aber auch im Frühling und Sommer können die verschiedenen Grüntöne der Bäume und der umgebenden Vegetation einzigartige und ansprechende Bilder erzeugen.
Insgesamt bietet die Fotografie von Wäldern und Bäumen viele Möglichkeiten, um einzigartige und ansprechende Bilder zu schaffen. Mit Geduld, Kreativität und der Verwendung der richtigen Ausrüstung und Techniken können Fotografen atemberaubende Landschaftsbilder erzeugen, die die Schönheit der Natur widerspiegeln.
Eine weitere Hauptströmung der Landschaftsfotografie ist die Wetterfotografie. Wetter ist in der Landschaft immer präsent. Das Wetter modelliert das Licht, es bestimmt über die Wirkung einer Landschaft und individualisiert diese. Während Geographische Gegebenheiten im Zeitraum eines menschlichen Lebens unverändert bleiben, so ändert sich das Wetter ständig. In der Wetterfotografie werden die ästhetischsten Momente des Wetters in der Landschaft aufgesucht und fotografiert.
Wetterfotografie bezieht sich ferner auf die ästhetische Fotografie aller für das menschliche Auge beobachtbaren Phänomene der Erdatmosphäre. Es wird eine genaue Kenntnis über die physikalischen Prozesse der Erdatmosphäre benötigt, um diese Form der Landschaftsfotografie betreiben zu können. Sie bedient sich den Elementen der typischen weitwinkligen Landschaftsfotografie, räumt dem Wetter und dem Himmel jedoch eine deutlich größere Bedeutung im Foto ein.
Über 60% der Weltbevölkerung leben in der Nähe einer Küste. Das Meer verbindet Kontinente und ist seit jeher Fantasie menschlichen Fernwehs und Abenteuerlust. Das Fotografieren von Küsten und Meer gehört deshalb zu einer der Hauptströmungen der Landschaftsfotografie. Die Fotografen halten alle Facetten der Natur und des Menschen im Zusammenhang mit dem Meer ästhetisch fest.
Seascapes und Küstenlandschaften bieten eine atemberaubende Kulisse für die Fotografie. Die ständig wechselnden Lichtverhältnisse und Wetterbedingungen können zu unglaublich dramatischen Bildern führen. Wenn man die richtigen Techniken beherrscht, kann man in der Fotografie von Seascapes und Küstenlandschaften wirklich fantastische Ergebnisse erzielen.
Die Auswahl des richtigen Standorts ist bei der Fotografie von Seascapes und Küstenlandschaften von entscheidender Bedeutung. Suchen Sie sich einen Ort mit interessanten Merkmalen wie Felsen, Wellenbrechern oder Leuchttürmen. Achten Sie auf die Gezeiten, um sicherzustellen, dass Sie nicht von der Flut überrascht werden.
Um ein Seascape zu fotografieren, sollten Sie eine lange Belichtungszeit verwenden, um die Bewegung des Wassers einzufangen. Verwenden Sie dazu am besten ein Stativ, um Verwacklungen zu vermeiden. Wenn Sie eine lange Belichtungszeit verwenden, um die Wellenbewegung zu erfassen, können Sie auch eine ND-Filter (Neutral Density Filter) verwenden, um das Licht zu reduzieren. Dies ermöglicht es Ihnen, längere Belichtungszeiten zu verwenden, ohne dass das Bild überbelichtet wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Fotografie von Seascapes und Küstenlandschaften ist die Verwendung von Polfiltern. Diese helfen dabei, die Reflexionen des Wassers und des Himmels zu reduzieren, um klare, lebendige Farben im Bild zu erzielen.
Es ist auch wichtig, das Licht zu berücksichtigen. Die besten Zeiten für Seascapes und Küstenlandschaften sind in der Regel in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag, wenn das Licht weicher ist. Dies ermöglicht es Ihnen, mehr Details und Kontraste in den Schatten und Highlights zu erfassen.
Schließlich sollten Sie auch die Landschaft und ihre Umgebung in Ihre Aufnahmen einbeziehen, um das volle Potenzial der Seascapes und Küstenlandschaften auszuschöpfen. Verwenden Sie Kompositionstechniken wie die Verwendung von Linien und Strukturen, um das Auge des Betrachters zu führen und eine faszinierende Landschaft zu schaffen.
Insgesamt bietet die Fotografie von Seascapes und Küstenlandschaften eine einzigartige Möglichkeit, die Schönheit der Natur festzuhalten. Mit der richtigen Ausrüstung und Technik können Sie unglaubliche Bilder einfangen, die Ihre Erinnerungen an diesen unvergesslichen Ort für immer bewahren werden.
Ein weiterer bedeutender Lebensraum des Menschen sind die Berge. Landschaftsfotografen, die sich auf die Bergfotografie konzentrieren, zeigen diese Landschaften im stetigen Wandel der Jahreszeiten. Bergfotografie setzt eine hohe körperliche Fitness sowie Kenntnis der Bergwelten und Gefahren dieser voraus. Bergfotografen begeben sich an Orte im Hochgebirge, zu denen normale Menschen keinen Zugang haben. Sie ist die Form der Landschaftsfotografie mit der größten körperlichen Herausforderung an den Fotografen.
Diese Form der Landschaftsfotografie unterscheidet sich von der Architekturfotografie dadurch, dass sie stets im Freien stattfindet und sich weniger auf die Strukturen einzelner Gebäude konzentriert, als vielmehr auf die Ästhetik der Stadt als Landschaft. Der Unterschied zur Streetfotografie besteht darin, dass der Mensch in den Stadtlandschaften, sowie bei allen anderen Formen der Landschaftsfotografe auch, keine Rolle spielt.
Bei dieser Form der Landschaftsfotografie wird mit dem typischen weitwinkligen Bildaufbau gebrochen. Die Fotografien bestehen nicht mehr zwangsläufig aus Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund. Vielmehr rückt das Motiv mehr in den Fokus und erhält eine größere Fläche im Foto. Die Tiefenwirkung der weitwinkligen Strömung tritt in den Hintergrund, das Foto wird auf Formen, Farben und Licht reduziert.
Die menschliche Wahrnehmung der Landschaft wird verlassen und Motive gezeigt, die der Mensch ohne Hilfe der Kamera nicht in gleicher Form wahrnehmen könnte. Anstatt auf idealisierte Landschaften setzt die intime Landschaftsfotografie als Stilmittel auf perfektionierte Formen und Farben.
Oftmals werden nur Details aus der Landschaft herausgenommen, die erst im Kontext des Bildaufbaus durch den Fotografen eine ästhetische Bedeutung erhalten und von einem unbeteiligten Beobachter in der Landschaft nicht wahrgenommen werden.
Diese Form der Landschaftsfotografie ist eine Steigerung der intimen Strömung. Die menschliche Wahrnehmung wird verlassen und die Landschaft dient nur noch als Geber von Formen, Farben und Licht. Der Fotograf erreicht durch besondere Einstellungen der Kamera, sowie spezieller, verfälschender Fototechniken, ein Abstraktes Aussehen der Fotografien.
Die Natur erhält eine untergeordnete Rolle in der kreativen Schöpfung im Vergleich zu den vorher genannten realistischen Stilen der Landschaftsfotografie, in denen die Natur das Werk formt und der Fotograf nur die richtige Position der Kamera wählt.
Auch das Fotografieren des Sternenhimmels ist Teil der Landschaftsfotografie. Im Gegensatz zur Abstrakten Landschaftsfotografie ist sie sogar fotorealistisch. Jedoch entzieht sich das im Foto abgebildete Motiv der menschlichen Wahrnehmung, da wir nicht in der Lage dazu sind, das entfernte Leuchten der Sterne und Nebel an unserem Nachthimmel wahrzunehmen.
Es gibt eine weitwinklige Form der Astrofotografie, in der die gezeigte Landschaft der Wahrnehmung des Menschen entspricht, der Sternenhimmel jedoch durch spezielle Aufnahmetechniken Licht aus den Tiefen des Weltalls zeigt. Die intime Form der Astrofotografie ist die sogenannte Deep Sky Fotografie, in der mit Teleskopen die Details des Nachthimmels sichtbar gemacht werden.
In der hyperrealistischen Landschaftsfotografie wird der Fotorealismus verlassen, jedoch nicht in das Abstrakte verfälscht. Die Werke in der hyperrealistischen Landschaftsfotografie entstehen erst durch eine Manipulation der Fotografien in der Bildbearbeitung.
Die Fotografen dieses Stils fotografieren Motive in der Landschaft in verschiedenen Lichtsituationen und Brennweiten. Im Anschluss werden mit den Techniken der Bildbearbeitung eine Idealisierung der Landschaft durchgeführt, die es so physisch nie vorzufinden gibt. Bildelemente aus verschiedenen Fotografien werden kombiniert, Elemente entfernt und hinzugefügt.
Der Fotograf übernimmt in dieser Form der Landschaftsfotografie mehr die Aufgabe eines modernen, digitalen Malers, der eine idealisierte Landschaft nach seinen Wünschen digital erschafft. Die Kamera ist nur ein Werkzeug, die einzelnen Elemente der digitalen Kunst einzufangen.