Lese hier über den Workflow zum Sonnenaufgang fotografieren! Erfahre, wann du vor Ort sein musst, um bei bestem Licht Landschaftsfotos anzufertigen.
Manche Fotografen lieben es, andere sind nur schwer zu überzeugen in Herrgottsfrühe, meist an einem freien Tag, aus dem Bett zu steigen.
Der „frühe Vogel“ ist die Devise und so quälen sich manche von uns doch zu früher Stunde aus dem gemütlichen Bett… Aber wenn es sich dann lohnt und tolle Aufnahmen entstehen, vergisst man die wenigen Stunden Schlaf und die lange Autofahrt. Damit dies glückt, ist vor allem eine gute Planung erforderlich.
Was es zu beachten gibt und wie du mit unserer Viewfindr App das beste Ergebnis erzielst, erfährst du in diesem Beitrag.
Der Sonnenaufgang ist ein faszinierendes Naturschauspiel und was gibt es schöneres, als den Tag mit dieser besonderes Stimmung zu beginnen und diesen festzuhalten.
Bevor wir überhaupt ein einziges Foto aufnehmen ist ein genauer Plan Grundvoraussetzung.
Du weißt welches Motiv festgehalten werden soll? Perfekt dann geht es an die Planung!
Falls nicht, bietet dir Viewfindr die Möglichkeit Motive in deiner Umgebung anzeigen zu lassen. Diese Views (Locations) sind Beiträge aus unserer Viewfindr Community und bieten dir bereits viele Informationen zu den jeweiligen Fotospots. Oft findet man darüber schon wichtige Eckdaten, wie z.B. Parkmöglichkeiten, Jahreszeit, Wanderstrecke, Empfohlene Brennweite, etc.
Eine sehr wichtige Information, um professionelle Landschaftsaufnahmen zu machen sind Jahreszeit und Sonnenstand.
Ein und die selbe Landschaft kann je nach Jahres- und Uhrzeit sehr unterschiedlich aussehen.
Überlege dir also, wie viel Einfluss der Stand der Sonne und die Jahreszeit auf dein Motiv haben werden.
In unserem Beispiel geht die Sonne zu einer spezifischen Zeit genau zwischen den beiden Felsen auf. Dies kann man nur zur richtigen Jahreszeit festhalten. Bei unserm Beispiel im März. Die Sonne geht im Sommer früher auf und deshalb auch an einer anderen Position.
Das magische sanfte Licht während der Zeit vor und nach dem Sonnenaufgang wäre bei unserem Beispielmotiv hinter einer Felswand verborgen und erst bei höherem Sonnenstand sichtbar.
Als erstes checken wir also mit der Viewfindr App den Sonnenstand des Motives. Denn manche Motive schöpfen ihr Potenzial erst richtig zu einer bestimmten Jahreszeit und bei einem bestimmten Sonnenstand aus.
Das funktioniert sehr einfach. Öffne die App, öffne die Karte und klicke auf das Sonnensymbol. Nun kannst du den Sonnenstand, welcher durch zwei Sonnen dargestellt wird, die linke Sonne stellt Sonnenuntergang dar, die rechte Sonne Sonnenuntergang, auf der Karte platzieren.
Das Kamerasymbol steht für den Aufnahmepunkt.
Gehen wir auf die Zeit vor dem Sonnenaufgang/nach Sonnenuntergang ein. Die blaue Stunde.
Die magische Stunde, die den Himmel in tiefes Blau färbt, ist allgemein gesagt, ein Abschnitt innerhalb der abendlichen oder morgendlichen Dämmerung. Dann befindet sich die Sonne soweit unterhalb des Horizontes, zwischen 4 und 8 Grad, so dass das blaue Lichtspektrum dominant ist.
Die blaue Stunde, ist keine offizielle Definition, sondern eine Umschreibung und wird oft in poetischen Texten verwendet. Die Dämmerung hingegen schon. Diese wird in drei Phasen eingeteilt. Die bürgerliche Dämmerung (Tiefenwinkel der Sonne zwischen 0 und 6 Grad), die nautische Dämmerung (Tiefenwinkel 6 bis 12 Grad) und die astronomische Dämmerung (Tiefenwinkel 12 bis 18 Grad). Die Blaue Stunde, beginnt etwa in der Mitte der bürgerlichen Dämmerung und endet im letzten Drittel der nautischen Dämmerung.
Auch bei der blauen Stunde gibt es Unterschiede je nach Ort oder Jahreszeit. Die Dauer der blauen Stunde am Äquator dauert etwa 20 min. Je näher man den Polen kommt, je länger dauert sie. In unseren Breitengraden und je nach Jahreszeit dauert sie zwischen 30 min. und 50 min. Je wolkenfreier der Himmel ist, um so höher ist die Chance auf eine perfekte blauen Stunde.
Die blaue Stunde lässt sich fotografisch wunderbar einfangen. Gerade Landschafts- und Städteaufnahmen sind zur blauen Stunde beliebte Motive.
Das Pendant zur blauen Stunde ist die goldene Stunde. Dieses besonders warme Licht entsteht zwischen der Zeitspanne kurz nach dem Sonnenaufgang oder kurz vor dem Sonnenuntergang. Eine definierte Dauer gibt es bei der goldenen Stunde nicht und verändert sich je nach geografischer Breite und Jahreszeit. Auch Wetterbedingungen sind ein wichtiger Faktor. Die goldene Stunde eignet sich hervorragend um einen Sonnenstern, wie bei unserem Beispielbild einzufangen. Dabei sollte man beachten, dass die Blende weit geschlossen ist (etwa f/11-f/16).
Dies führt zu einer längeren Belichtungszeit, aber auch automatisch zu einer hohen Tiefenschärfe. Daher das Stativ nicht vergessen. Generell gilt, das Objektiv macht den Blendendstern und gerade Festbrennweiten können hier von der Optik besser punkten und gestochen scharfe Sonnensterne erzeugen, als die meisten Zoomobjektive.
Natürlich ist die Zeitplanung beim Fotografieren eines Sonnenaufgangs extrem wichtig.
Nicht vorzustellen, bei perfekten Bedingungen zu spät am Spot anzukommen. Je nachdem wo der Spot liegt, ist eine längere Anfahrt nötig oder eine Wanderung auf unwegsamen Terrain.
Deshalb sollte man auch bei der Zeitplanung sehr genau sein.
Auch sollte man sich im Vorhinein gut zur entsprechenden Location informieren und sich folgende Fragen stellen:
Gibt es gesperrte Straßen auf dem Weg?
Handelt es sich um ein Privatgelände?
Bei Spots in Nationalparks könnte es Öffnungszeiten geben oder eine vorherige Anmeldung nötig sein. Handelt es sich um einen leicht begehbaren Wanderweg?
Wo kann das Auto abgestellt werden?
Ist der Spot gut besucht, dann lohnt es sich noch mehr Zeit einzuplanen, um möglichst früh an der Location zu sein, um ungestört Standort und Bildaufbau zu finden.
Ausserdem ist es sehr ratsam, wenn sich die Gelegenheit bietet, die Location vorab bei Tag zu besuchen, um sich ein Bild von den Begebenheiten zu machen. Bei Tageslicht nimmt man vielleicht Details und Kompositionen wahr, die man in der Morgendämmerung nicht sehen würde.
Bei vielen Küstenaufnahmen, ist auch der Tide-Stand sehr entscheidend und beeinflusst das Gesamtbild. Diesen findet man sehr einfach im Internet auf Fischer- und Surf-Websiten.
Wenn man sich zum Sonnenaufgang aufmacht, um atemberaubende Landschaftsfotos zu schießen, gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Neben der offensichtlichen Ausrüstung wie Kamera, vollem Akku, Speicherkarte und Objektiv, ist ein Stativ unerlässlich, um trotz des schwachen Lichts scharfe Bilder aufzunehmen und in der Belichtungszeit flexibel und kreativ zu sein. Ein Polfilter ist ein weiteres nützliches Werkzeug, um Reflexionen zu kontrollieren und Kontrast und Farbsättigung zu optimieren und so das Beste aus der Szene herauszuholen.
Es ist auch wichtig, dass man seine Kamera gut kennt, um in der Dunkelheit schnell und effizient arbeiten zu können.
Achte auf Kleidung die dem Wetter angepasst ist. Das Wetter kann ein wichtiger Faktor sein, wenn es darum geht, draußen Fotos zu machen. Insbesondere früh am Morgen kann es noch sehr kalt sein. Deshalb solltest du dich gut darauf vorbereiten und Kleidung tragen, die dem Wetter angepasst ist. Eine Jacke oder ein Mantel, die dich warm halten, sind in diesem Fall unerlässlich. Eine Mütze oder ein Stirnband kann auch hilfreich sein, um den Kopf warm zu halten. Wenn es regnen oder schneien könnte, solltest du auch eine wasserdichte Jacke oder Regenschirm mitnehmen, um dich und deine Kamera zu schützen.
Wenn du früh aufstehst, um zu fotografieren, solltest du dich dafür belohnen! Packe ein paar Snacks und Getränke ein, um dich zu stärken und nach dem Fotografieren zu entspannen. Vielleicht möchtest du auch eine Thermoskanne mit heißem Kaffee oder Tee mitnehmen, um dich aufzuwärmen.
Da es früh am Morgen noch dunkel sein kann, ist es auch wichtig, eine gute Taschenlampe mitzunehmen. Eine Stirnlampe ist besonders empfehlenswert, da sie es dir ermöglicht, beide Hände frei zu haben. So kannst du deine Kamera einstellen oder deine Position wechseln, ohne dass du die Taschenlampe halten musst. Außerdem ist es ratsam, sich vorher über den Ort zu informieren und sicherzustellen, dass du den Weg zum Aufnahmepunkt auch bei Dunkelheit leicht meistern kannst.
Wenn du all diese Tipps befolgst, kannst du sicher sein, dass du für deine Fototour bestens vorbereitet bist und den Ort in vollen Zügen genießen kannst!
Wir hoffen dieser Artikel hat dir weitergeholfen und deine nächste Fototour zum Sonnenaufgang wird ein Erfolg! Weitere interessante Artikel zum Thema Landschaftsfotografie mit Viewfindr findest du auf unserer Website.