Sternenhimmel fotografieren

Lerne mit VIEWFINDR welche Möglichkeiten du hast, den Sternenhimmel fotografieren zu können. Unsere App hilft dir als Fotograf bei der Planung!

Diese Fotomotive gibt es!

Den Sternenhimmel fotografieren zu können ist ein wichtiger Anspruch an moderne Landschaftsfotografen geworden. Dieser Lehrinhalt gibt dir eine Übersicht zu den Möglichkeiten, die du hast den Sternenhimmel zu fotografieren. Bei Bedarf verlinken wir zu weiteren Lehrinhalten auf VIEWFINDR. Zusammenfassend lässt sich der Sternenhimmel wie folgt fotografieren:

  • Tipp 1: Milchstraße
  • Tipp 2: Strichspuren
  • Tipp 3: Panorama
  • Tipp 4: Astronachführung
  • Tipp 5: Deep Sky
so fotografierst du den sternenhimmel mit unserer app

Milchstraße fotografieren

Alle Sterne an unserem Nachthimmel befinden sich innerhalb der Milchstraße. Die meisten Fotografen sprechen von der Milchstraße, meinen jedoch eigentlich den Milchstraßenbogen und das Galaktische Zentrum. Unsere Galaxie, die Milchstraße, ist eine flache Spirale. Wir befinden uns am äußersten Rand der Milchstraße, in einem der Spiralarme. Das, was Fotografen beim Sternenhimmel fotografieren als Milchstraße verstehen ist die Himmelsrichtung in der wir von der Erde perspektivisch genau entlang der Ebene der Spirale unserer Galaxie schauen.

An dieser Stelle sind die Sterne besonders dicht, zusätzlich lassen sich diverse Nebel beobachten. Nebel sind Ansammlungen von loser Materie, quasi kosmischer Staub, die sich lokal in den Galaxien verdichtet haben. Die Milchstraße ist also eigentlich nur eine Scheibe kosmischen Staubs. Irgendwo dazwischen bilden sich aus dem Staub neue Sterne und alte Sterne sterben ab.

Wenn du den Sternenhimmel (aka: die Milchstraße) fotografieren möchtest, benötigst du ein Stativ. Der Sternenhimmel ist extrem lichtschwach. Damit du möglichst viel von diesem Licht einfangen kannst, musst du eine lange Belichtungszeit an der Kamera einstellen. Möchtest du den Sternenhimmel fotografieren und hast dies noch nie zuvor gemacht, dann nimm deine Kamera und dein Stativ mit auf ein freies Feld, außerhalb der Stadt, wo der Himmel schön dunkel ist.

wir erklären dir wie du den sternenhimmel fotografieren solltest

Stelle folgendes ein, um den Sternenhimmel fotografieren zu können:

  • Modus M
  • Manueller Fokus auf „unendlich“
  • Weitwinkelobjektiv (18mm oder weniger)
  • ISO1600
  • Offenblende (die kleinste Blendenzahl deines Objektivs)
  • 30s Belichtungszeit
  • Fernauslöser oder Selbstauslöser verwenden

 

Mit diesen Kameraeinstellungen kannst du den Sternenhimmel fotografieren und zu einem ersten Ergebnis kommen. Natürlich geht das noch viel besser. Wenn du die Milchstraße richtig fotografieren möchtest, dann lies dir diesen Beitrag durch: ###Link zum Milchstraße fotografieren

Strichspuren fotografieren

Deutlich komplexer als ein einfaches Foto des Sternenhimmels sind die sogenannten Strichspuren. Bei den Strichspuren handelt es sich um eine Ultralangzeitbelichtung des Sternenhimmels, während die Erde sich weiterdreht. Jeden Tag drehen wir uns mit der Erde einmal vollständig um 360°, deshalb wandert der Sternenhimmel aus unserer Perspektive. Diesen Effekt kannst du nutzen, um mit einer einzigen Belichtung die Rotation der Erde sichtbar zu machen. Hierzu benötigst du einfach nur ein Stativ und einen sehr dunklen Ort.

Stelle folgendes ein, um Strichspuren zu fotografieren:

  • Modus M/Modus Bulb
  • Manueller Fokus auf „unendlich“
  • Weitwinkelobjektiv (18mm oder weniger)
  • ISO100
  • f/16
  • „Bulb“ als Belichtungszeit, mindestens 1h
  • Fernauslöser oder Selbstauslöser verwenden

 

Die Sterne sind extrem hell, so wie die Sonne. Diese sind nur sehr klein, da sie weit entfernt sind. Mit den angegebenen Einstellungen fängst du kaum Streulicht aus der Umgebung ein, sondern fast nur das helle Licht der Sterne. Besorge dir eine Stoppuhr, oder verwende die Uhr deines Smartphones. Wenn du den Fernauslöser im „Bulb“-Modus arretierst, kann die Kamera unendlich lange den Sternenhimmel fotografieren. Lässt du die Kamera auf dem Stativ einfach für 1h oder länger belichten, dann verschwimmen die Sterne durch die Erdrotation zu sogenannten Strichspuren.

star trails fotografieren

Panorama des Sternenhimmels fotografieren

Der Sternenhimmel ist viel zu groß, selbst mit einem Ultraweitwinkelobjektiv. Um den Sternenhimmel deshalb vollständig fotografieren zu können, ist ein Panorama notwendig. Hierzu benötigst du eine Software, um das Panorama zusammenzusetzen, etwa Lightroom, Photoshop oder Gimp. Für das Panorama verwendest du die gleichen Kameraeinstellungen, wie für die Milchstraße. Im Grunde werden einfach mehrere gleichhelle, einzelne Belichtungen zusammengesetzt.

Wenn du an deinem dunklen Motiv dein Stativ aufbaust, musst du darauf achten, dass dieses auch wirklich gerade ausgerichtet ist. Hierzu musst du die Wasserwaage am Stativ verwenden. Wenn du am Stativ keine Wasserwaage hast, kannst du die Wasserwaage deiner Kamera verwenden. Für das Panorama musst du die Kamera im Hochformat auf dem Stativ anbringen, damit du einen möglichst großen Bildwinkel des Sternenhimmels fotografieren kannst. Bevor du mit der ersten Belichtung beginnst ist es hilfreich, einmal die Kamera in alle Himmelsrichtungen auszurichten und zu prüfen, ob dein Stativ wirklich geradesteht. Achte darauf, dass der Horizont in keiner Himmelsrichtung kippt.

Fotografiere die einzelnen Belichtungen des Sternenhimmels so, dass diese sich etwa zu 50% überlappen, damit die Software in der Bildbearbeitung dein Panorama auch zusammensetzen kann. Achte darauf, dass der Horizont relativ zum Bildausschnitt immer auf der gleichen Höhe bleibt, sonst wird dein Panorama schräg.

Die milchstrasse vorhersagen mit unserer app

Astronachführung

Wenn du das erste gute Foto des Sternenhimmels fotografieren konntest wirst du feststellen, dass die Sterne keine perfekten Punkte sind. Diesen Effekt kannst du dir bei den Strichspuren zu Nutze machen, er stört jedoch, wenn du ein klares Foto des Sternenhimmels haben möchtest. Für diesen Zweck gibt es sogenannte „Astronachführungen“ oder auch Polarie genannt. Wenn du schon einige Male den Sternenhimmel fotografieren konntest, dann wird dir irgendwann die Bildqualität nicht mehr ausreichen. Bevor du dir eine neue Kamera oder Objektiv kaufst, hole dir eine Astronachführung!

Eine Astronachführung wird zwischen der Kamera und dem Stativ platziert und auf den Polarstern ausgerichtet. Hierdurch werden die Rotationsachse der Erde und die Rotationsachse der Nachführung parallel ausgerichtet. Die Kamera kann auf der Astronachführung ganz einfach dem Sternenhimmel folgen. Es ist so möglich, mehrere Minuten zu belichten, ohne das die Sterne zu Strichspuren werden.

Hierdurch erhältst du eine viel bessere Qualität für deine Fotos, als du diese mit einer besseren Kamera je erreichen könntest. Doch Vorsicht: Du musst dir für eine Astronachführung Zeit nehmen, um diese richtig zu verstehen. Dir muss auch bewusst sein, dass du deine Fotografien hinterher zusammensetzen musst: Eine Belichtung für den Sternenhimmel und eine Belichtung für den Vordergrund, denn wenn die Sterne scharf sind, wird der Vordergrund verwischt. Du musst dich also mit Photoshop auskennen.

Deep Sky Fotografie

Jetzt verlässt du das Hobby der Landschaftsfotografie und steigst in ein sehr komplexes Thema ein. Das Wort „Fotografie“ ist eigentlich in der „Deep Sky Fotografie“ fehl am Platz. Ja, am Ende des Teleskops hängt eine Kamera und ja, man fängt echtes Licht aus den Tiefen des Universums ein. Aber nein, es hat nichts mit „Der Fotografie“ als Hobby zu tun. 99% der Zeit kümmert sich der Astrofotograf nicht um die Kamera, sondern um alles andere.

Für die Deep Sky Fotografie benötigst du eine sehr große Astronachführung. Diese muss so groß sein, dass du ein Teleskop darauf anbringen kannst. Dann brauchst du ein zweites Teleskop, dessen einzige Funktion es ist, die Astronachführung auf Kurs zu halten. Zusätzlich musst du am Nachthimmel auch noch dein Ziel finden, die sogenannten „Objekte“ – tolle, bunte Nebel, die schöne Fotografien ergeben. Die Belichtungszeiten können von einer Stunde bis zu mehreren Tagen, je nach Objekt, betragen. Astrofotografie ist deshalb die Königsdisziplin, aber nur so kannst du alle Details des Sternenhimmels fotografieren.

teleskop nachführung zum milchstrasse fotografieren